Shoprite-Wunder

Seitdem „unser“ Shoprite abbrannte, hat der ganze Nordwesten keinen richtigen Supermarkt. (Es hält sich übrigens das Gerücht, dass der Shoprite-Manger ein Betrüger sei und das Feuer selbst legte, wie er es schon drei Mal in der Vergangenheit getan haben soll. Sein letztes „Opfer“ war das Warenhaus an der Cairoroad, in Lusaka.) Liebevoll nannten die Solwezier den leeren Grund, wo die Einkaufshalle stand, unverändert Shoprite. Jetzt baut der südafrikanische Handelskonzern ein neues Supermarktgebäude, und die Baustelle ist eine große Attraktion.
Allerdings muss man bis März 2009 (für dann ist die Neueröffnung angekündigt) weiterhin die 180 Kilometer bis Chingola zurücklegen, um im größeren Stil einkaufen zu gehen. Das ist ebenso zeitaufwendig wie teuer, geht also nur selten. Und natürlich können es sich die allerwenigsten Sambier leisten.
Wir unternehmen den Shoppingausflug gleichwohl, damit wir uns für eine bevor stehende Party eindecken können. Und es ist schon ein Erlebnis: Shoprite-Supermärkte bieten wohl die üppigste, plüschigste Weihnachtsdekoration überhaupt in Sambia. So auch im hektischen Chingola. Dann, kaum haben wir, mit Megaeinkaufswagen, die Schranke zu den Warenregalen passiert (wie überall erreichen die KundInnen auch hier zuerst die Gemüse- & Obstauslagen), dröhnt uns laute Weihnachtsmusik entgegen, auf deutsch! Aus den Lautsprechern hallt „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum“. Lange nicht so einen exotischen Moment gehabt.

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