Neues Kabinet: wenig Kontinuität

„Kontinuität“ hieß das zentrale Argument, weshalb man R.B., Rupiah Banda, den über-siebzigjährigen MMD-Kandidaten wählen sollte. Vorkommnisse dieser Woche jedoch lassen manche Landsleute eher an einen Wechsel glauben – einen zum Schlechten allerdings. Obwohl live auf Sendung, haben am Mittwoch in Kitwe Sicherheitskräfte einen bekannten Radio-Geistlichen festgenommen und quasi verschleppt – bloß weil Regierungs-kritische Töne über den Äther gingen; Konsequenz waren Strassenschlacht-ähnliche Protestmärsche noch am selben Tag, die das Staatsfernsehen freilich so „drehte“, als handle es sich um oppositionsgesteuerte Randale. (Tags drauf kam der Pfarrer gegen Kaution vorerst wieder frei.)
Alles Andre als „Kontinuität“ erzeugte ebenfalls Bandas Regierungsumbildung heute. Vor allem Kopfschütteln löst sie aus: Kaum ein Minister bleibt im Amt, schon gar nicht die Besten und Stärksten wie der ehemalige Finanzminister Magande regieren weiter mit. R.B. bietet eine Dankeschönaktion für Fans und Trittbügelhalter. Noch mehr Unverständnis, ja Pein tritt dann in dem nicht enden wollendem Moment ein, als das Fernsehen zeigt, wie Banda einen Zettel mit Teilen seiner Ministerliste nicht finden kann und anfängt, handschriftlich zu ergänzen, wer was werden soll.

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