Henning Mankell & GTZ in Kabompo

Kabompo, die sandige Kleinststadt inmitten der Nordwest-Provinz, erweist sich beim zweiten Besuch als interessanter denn beim ersten Mal. Schriftsteller Henning Mankell (Glückwunsch zum 60igsten!) lebte hier für einige, produktive Monate, im Nachbarhaus meiner Kollegin, mit herrlicher Aussicht über den mächtigen Kabompofluss. Geschrieben haben soll er hier natürlich nicht „Der Chinese“, sondern seinen berühmten Afrikaroman (Anspielungen nicht zufällig).
Doch selbst über die deutsche EZ („Entwicklungszusammenarbeit“) liesse sich am Beispiel Kabompo ein ganzer Roman (eine „Entwicklungsgeschichte“!) schreiben. Vor gut 20 Jahren hat die GTZ mit Dutzenden Deutschen dieses Provinznest massiv umgekrempelt, gemäß state of the art damaliger Entwicklungshilfe. In allen Bereichen – Häuserbau, Landwirtschaft, Kleingewerbe, Wasser etc. – war die deutsche Präsenz so umfassend, heftig, wie sonst lediglich in der sambischen Südprovinz.
Was ist aber übrig geblieben? An vielen Häusern prangt nach wie vor „GTZ“, Viehzucht hat sich gehalten samt Ochsenkarren; Doch im Übrigen? Wäre in der Tat eine archäologische Studie oder Erzählung wert.

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