Eine Hochzeitsfeier
Eingeladen zur Hochzeitsfeier: Habe die beiden zwar angeblich einmal bei einem Gottesdienst kennen gelernt, erinnere mich aber an nichts. Was schenken? Stehen vor den Supermarktregalen und rätseln. Entscheiden uns letztlich für einen Sandwichtoaster. Keine Ahnung, ob es eine gute Wahl war, doch bestimmt besser als ein weiteres Service. Blumen gibt es leider nirgends.
Zweihundert Gäste haben sich in Solwezis größter Halle (Teachers College) versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. Wir schauen dem line up zu: Sechs oder sieben Vortanz-Paare halten Einzug und tanzen langsam auf die Bühne zu, auf der sie schließlich an einer langen Tafel Platz nehmen, ohne jedoch die beiden Mittelplätze zu besetzen, die dem Brautpaar vorbehalten sind. Im Laufe des langen Abends ziehen sie zwei weitere Male an uns vorbei, in wechselnden Kostümen, aber im selben Tanzschritt (soweit ich das mitbekommen habe). Das Hochzeitspaar tanzt nur in Andeutungen. Ich bin später erleichtert, als auch hier der Kuss zwischen Bräutigam und Braut einen Höhepunkt bildet, nachdem bis dahin für mich die „Feier“ eher einem antidramatischen Theater glich. Man sitzt stundenlang auf seinem Stuhl, lauscht dem Conferencier, dessen Pointen einem stets verborgen bleiben, klatscht auf Aufforderung und wartet. Aber natürlich lächelt man zum Spiel. (Am spannendsten war es, dem Aufundab einer Riesenspinne zu folgen, die an einer Stelle bedrohlich tief über den Köpfen des line ups am Faden hängt, bevor sie wieder zur Decke empor schnellt.) Zum Schluss erhalten wir vom Buffet, geben wie alle anderen das Geschenk ab und gehen.
Anschließend zum Konzert von „Musangetor“ ins Popo. Staune über die Bühnenpräsenz der Jungs und ihre Energie. Die könnten leicht auch international für Furore sorgen, selbst ohne Band. Nach Danny und neben Jonny zählen diese Sänger zu den beliebtesten Popstars des Landes.
