Entspannungsgeste nach Zwist mit Geberländern

„Wer uns satt hat, sollte seine Koffer packen und gehen“, erwiderte ein verdrossener Präsident Banda auf Äußerungen ausländischer Diplomaten erwidert, als sie die Ablehnung einer Korruptionsklage gegen Expräsident Chiluba kritisierten. Das war im August, nachdem neue Korruptionsfälle etwa im Gesundheitsministerium und Straßenbau dazu geführt hatten, dass mehrere Geberländer ihre Entwicklungsgelder eingefroren hatten. Staatszeitungen sekundierten vor einem Monat, die „Geber müssen ihr Image erneuern“; Entwicklungshilfe sei so herabwürdigend und falsch, wie es im Land über 70 Jahre das rassistische Gebaren der Kolonialmächte gewesen sei. Und auch Wa Mutharika, Staatspräsident von Malawi, sprang Präsident Banda mit einer donor-Schelte zu Seite. Die Hitze des Zwists liess sich – wenn überhaupt – nur vor dem Hintergrund der beginnenden Wahlkampfes (2011 finden Präsidentschaftswahlen statt) verstehen. Und es konnte dabei erschrecken, wie rasch sich dieser Groll ausweitete; etwa sogleich auch gegen kritische Geister wie Peter Henriot von den Jesuiten sowie die gesamte „Römisch-katholische Kirche, deren Priester für zivilen Ungehorsam agitieren“, richtete.
Nun, Freitag jedoch, kurz bevor die New Yorker UN-Konferenz (http://www.un.org/en/mdg/summit2010/) ihre gemischte Zwischenbilanz zur Entwicklungshilfe zog, sandte Banda in seiner Regierungserklärung klare Entspannungssignale aus; würdigte die cooperating partners in den gemeinsamen Anstrengungen zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele. Die Zeitungen berichten über sehr freundliche Begegnungen mit mehreren westlichen Botschaftern. Der Zwist scheint beigelegt.

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