Was läuft außer Hollywood?

Afrikanisches Kino bleibt im Lusakaer Sterkinekor-Multiplex leider außen vor; dafür sehen wir dort vermehrt Bollywood und hören Hindi. Gestern Abend gehörten wir im Saal zu den wenigen nicht-indischen KinobesucherInnen, die die englischen Untertitel lesen mussten. Hollywood-Spielfilme laufen hier ansonsten früher an, als sie nach Europa kommen. Und zuletzt kamen ja erfreulicher Weise durchaus ein paar sehenswerte US-Filme auf die Leinwände hier, etwa „Salt“, „Knight and Day“, „Inception“. Am erfolgreichsten war indes die skurrile Komödie „Death at a Funeral“.
Lokale Produktionen sieht man hier vor allem unterwegs: im Überland-Linienbus. Reisenden, die vom Intercity-Busbahnhof abfahren, wird fast immer – je nach Fahrtlänge – eine Reihe Unterhaltungsfilme aus afrikanischer Produktion gezeigt – oftmals Nollywood, also Filmstoff aus Nigeria.
Oder man kauft sich eine der DVDs vom Straßenhändler. Bei ihnen handelt es sich allerdings fast immer um Raubkopien mit vielfach unfreiwillige komischen Nebeneffekten: Mal läuft jemand durch Bild, mal fehlt ein Stück vom Bild, oder wir hören das Kinopublikum von der DVD lachen, noch bevor wir selbst den Witz verstanden haben. Aber auch auf DVD finden wir selten afrikanische Filmproduktionen. Dafür umso mehr US-Filme, die Afrika als geklaute Kopie aus Asien erreichen und hier so noch vor jeder Kinopremiere zu sehen sind, aber eben illegal und oft mit Schönheitsfehler.

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